Week Theme Song: Mater Suspiria Vision – She´s on Drugs

witchhouse

Das schrägste Lied der schrägen Weihnachtsfeier (Dank H. aufgeschnappt) des vergangenen Wochenendes liefert der Witch-House-Großmeister Mater Suspiria Vision. 2010 anfangs als Hipster-Genre verschrieen, hat sich Witch House oder auch Ghost Drone oder Zombie Rave dort weiterentwickelt, wo es hingehört – in obskuren Einraumappartments – und wird auch nicht mehr das Schicksal von Dubstep ereilen, dass größtenteils zum kleinen, nervigen, elektronischen Bruder von Schweinerock wurde. Für mich war die Musik anfangs einfach nur die entschleunigte Variante dunklen 80er-Pops wie Propagandas „Dr. Mabuse“ oder 16 Bits „Where are you?“ mit optischen Anleihen an mein Lieblingskunstprojekt aller Zeiten, The KLF. Doch damit war das Phänomen noch längst nicht begriffen. Wie man Witch House am besten beschreiben kann, zeigte Bianca Heuser vor vier Jahren in der De:Bug:

Witch House ist die Verquickung von clippenden Synthesizern, runtergepitchtem Südstaaten-Rap, okkulter Symbolik und psychedelischer Videokunst. Weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit entsteht online ein vielförmiges Gesamtkunstwerk, dessen global verstreute Urheberschaft sich in medialer Skepsis und Zurückhaltung übt. Mit House hat das übrigens nichts zu tun.

„She´s on Drugs“ interpretiert nicht nur Laura Palmers verwirrteste Momente, sondern zeugt auch von einem großen Sinn für Humor. Wie sonst könnte man Jermaine Jacksons und Pia Zadoras 80er-Evergreen „When the Rain begins to fall“ so runterpitchen und in eine wabernde Videocollage aus frühneunziger Breakbeat-Videos und Twin-Peaks-Schnipseln integrieren. Klanglich fühlt sich die Musik an wie der letzte Bewusstseinsmoment auf einem OP-Tisch kurz bevor das Narkotikum einsetzt, aber hauptsache es hallt 😉

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